Was ist Osteochondrose?
Auch wenn viele Menschen noch nie etwas von Osteochondrose gehört haben, so zählt diese Erkrankung dennoch heutzutage zu den weit verbreiteten Volkskrankheiten. Im eigentlichen Sinne bezeichnet die Osteochondrose eine gestörte Umwandlung von Knorpelzellen in Knochenzellen, die bei der Knochenbildung auftritt und die Gelenke wie Knie-, Sprung-, Ellenbogen- und Hüftgelenke betrifft. Doch viel häufiger als diese Körperbereiche betrifft die Osteochondrose die Wirbelsäule, bei der ein degenerativer Prozess zugrundeliegt. Betroffen hier - von sind die Wirbel und Bandscheiben und somit die gelenkigen Verbindungen der Wirbelsäule. Da diese Form der Osteochondrose weitaus mehr Menschen betrifft als die anderen Arten, wird diese in diesem Buch schwerpunktmäßig beschrieben.Die Wirbelsäule
Um besser verstehen zu können, was sich genau hinter der Osteochondrose verbirgt, ist ein Blick auf die Wirbelsäule (lat. Columna vertebraslis) hilfreich. In der Schule kommen wir das erste Mal mit dem anatomischen Aufbau der Wirbelsäule in Berührung. Doch fehlt es in dieser Zeit sehr oft an den wichtigen Aufklärungsmaßnahmen, die bereits in jungen Jahren das Verständnis für ein rückenfreundliches Verhalten vermitteln könnten. Es ist stattdessen die Regel, dass wir unsere Wirbelsäule und die Bandscheiben im Laufe des Lebens erst dann wahrnehmen, wenn es bereits ordentlich zwickt und zwackt, und sich starke Schmerzen im Bereich des Rückens, Nackens oder der Schultern zeigen oder schon schwerwiegende Erkrankungen eingetreten sind. Die Wirbelsäule bildet die Basis des Skeletts und stellt das tragende Konstruktionselement aller Wirbeltiere dar. Durch sie wird maßgeblich die jeweilige Körperform bestimmt und ermöglicht es dem Menschen, dass er seinen Körper aufrecht halten und Bewegungen des Kopfes und Oberkörpers durchführen kann. Im Wesentlichen macht die Wirbelsäule den Stützapparat des Menschen aus, indem sie nicht nur den Kopf und die oberen Gliedmaßen stützt, sondern auch den Rumpf. Sie trägt Gewicht und Lasten, nimmt tagtäglich Belastungen auf, ist mit zahlreichen Bewegungsmöglichkeiten ausgestattet und hält die lebenswichtigen Organe in ihrer Position. Darüber hinaus bietet die Wirbelsäule einen wichtigen Schutz für das Rückenmark.Durch die besondere S-Form der Wirbelsäule wirkt diese wie ein elastischer Stab, der in der Lage ist, Erschütterungen abzufedern und insbesondere das Gehirn vor Gefahren zu schützen, die ansonsten auftreten können. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Wirbelsäule fünf Abschnitte, die aus einzelnen Wirbeln bestehen wie die Halswirbelsäule (7 Wirbel), Brustwirbel - säule (12 Wirbel), Lendenwirbelsäule (5 Wirbel), Kreuzbein (5 Wirbel) und Steißbein (5 Wirbel). Somit besteht die Wirbelsäule aus insgesamt 34 Wirbeln, in Einzelfällen können es auch 33 sein, wobei individuelle Veränderungen in der Regel im Lendenbereich anzutreffen sind. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die als Pufferpolster zur Abfederung dienen und die Beweglichkeit der Wirbelsäule maßgeblich beeinflussen. Obwohl die Erscheinungsform der jeweiligen Wirbel unterschiedlich ist, verfügen sie mit Ausnahme des Atlas (erster Halswirbel) über einen vergleichbaren Aufbau. Dabei besteht jeder Wirbel aus einem Wirbelkörper, der an den knöchernen Wirbelbogen angeschlossen ist. Die durch die Wirbelbögen ent - stehenden Löcher bilden durch ihre Übereinanderreihung den sogenannten Wirbelkanal bzw. Spinalkanal. Dieser ist von lebensnotwendiger Bedeutung, indem hierdurch nicht nur das Rückenmark, sondern auch Bereiche des Nervensystems umschlossen und somit geschützt werden. Zwischen den benachbarten Wirbeln ist es durch einen Zwischenraum möglich, dass jeweils ein Spinalnerv (Rückenmarksnerv) aus dem Wirbelkanal austreten kann. Bei genauer Betrachtung der Wirbelsäule zeigt sich also sehr deutlich, dass dieser Körperbereich ein sehr komplexes Gebilde darstellt . Und da ist es nicht verwunderlich, dass sie bei der Ausübung ihrer vielfältigen Aufgaben beeinträchtigt werden kann und anfällig für diverse Schäden ist.